Am Internationalen Tag der Pflegenden machen Organisationen, Einrichtungen und Pflegekräfte jedes Jahr am 12. Mai auf ihre Situation aufmerksam und fordern Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung. Der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt der SPD-Fraktion unterstützt die Forderungen nach mehr Unterstützung für Personal, Pflegebedürftige und Angehörige: „Alle diese Gruppen brauchen viel mehr Unterstützung. Trotz immer größer werdenden Aufgaben hat die Pflegepolitik in Nordrhein-Westfalen leider keinen wichtigen Stellenwert“, sagt Alexander Vogt.
Von der schwarz-grünen Landesregierung gebe es bislang nicht eine nennenswerte Initiative in der Pflegepolitik. In NRW fehlen zurzeit 24.000 Pflegekräfte. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich an. Hatten im Jahr 2019 noch rund 965.000 Menschen in NRW einen Pflegegrad, waren es zwei Jahre später schon fast 1,2 Millionen. „Allein in Herne waren in der letzten Erhebung des Landes von 2021 mehr als 12.000 Menschen pflegebedürftig. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Ausbildungsverträge in der Pflege in NRW überdurchschnittlich stark zurück gegangen sind. Die Pflege in Nordrhein-Westfalen braucht also dringend erste Hilfe“, so Alexander Vogt weiter.
Insbesondere die Tagespflege stehe massiv unter Druck. Angesichts des starken Personalmangels und der eklatanten Kostensteigerungen warne die Freie Wohlfahrtspflege bereits vor einer Welle an Betriebsschließungen. Und auch die rund 260 Pflegeschulen in NRW könnten ihre Investitionskosten oftmals nicht mehr decken. Alexander Vogt: „Für die Investitionsmittel ist die schwarz-grüne Landesregierung zuständig. Aber sie hat auf die Pflegefrage nicht eine einzige Antwort.“ Die SPD-Fraktion im Landtag NRW fordert von Minister Karl-Josef Laumann daher ein Sonderinvestitionsprogramm in Höhe von 10 Millionen Euro, um die Finanzierung der Ausbildung in der Pflege dauerhaft sicherzustellen.
„Der Pflegepolitik in NRW mehr Gewicht zu geben, ist eine Frage des Respekts“, sagt Alexander Vogt. „Respekt für die Pflegekräfte, die Pflegebedürftigen und auch für die pflegenden Angehörigen. Vor allem die Familie sei nach wie vor der größte Pflegedienst in NRW und Deutschland insgesamt.“ 86 Prozent aller Pflegebedürftigen würden aktuell zuhause betreut. Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels bekomme die Familie damit eine immer wichtigere Rolle bei der Pflegeversorgung der Menschen in unserem Land. „Pflegende Angehörige brauchen bei dieser schwierigen und emotional fordernden Aufgabe dringend umfangreiche Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen“, fordert Alexander Vogt. Neben dem vollständigen Lohnausgleich bei Reduzierung der Arbeitszeit gehöre dazu auch eine flächendeckende Beratungsinfrastruktur. Ein Beispiel dafür sei das erfolgreiche Modell der GemeindeschwesterPlus aus Rheinland-Pfalz, die hochbetagte Menschen vor Ort aufsuchen und den Familien mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wie alle anderen Initiativen der SPD-Landtagsfraktion habe die schwarz-grüne Landesregierung aber auch diese Idee bisher ausgeschlagen. Alexander Vogt bilanziert: „Der Pflegeberuf ist einer der wichtigsten in unserer Gesellschaft. Aber wenn die Landesregierung nicht bald gegensteuert und ihrer eigenen Verantwortung recht wird, wird die Pflege zu einer der größten sozialen Problemen unserer Zeit.“
Die Forderungen der SPD-Landtagsfraktion zum Tag der Pflegenden im Überblick: 6 Punkte für die Pflege.